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Vernetzte Haushaltsgeräte: Ohne einheitliche Standards geht gar nichts
Smarte, mit dem Internet verbundene Hausgeräte verbreiten sich und bringen immer mehr vernetzte Anwendungen in unseren Alltag. Doch lässt sich sicherstellen, dass die Vernetzung nicht immer komplexere Systeme, sondern möglichst einfache, effiziente Lösungen schafft?
Die Antwort auf diese wichtige Frage gaben EEBUS, Energy@home und führende europäische Hausgerätehersteller während der „Sustainable Energy Week 2017“ in Brüssel: Haushaltsgeräte, die in der selben Sprache kommunizieren wie Energiemanager und Smart-Home-Systeme, bieten Verbrauchern die Vorzüge einer übergreifenden Plattform für den effizienten Einsatz von Energie im Haushalt.
Übergreifende Kommunikationsstandards
Die EEBUS Initiative und Energy@home sind zwei führende europäische Non-Profit-Organisationen, die mit ihren Mitgliedsfirmen übergreifende Kommunikationsstandards für den effizienten Einsatz von Energie im Smart Home und Internet of Things (IoT) voran treiben. Während der European Utility Week 2014 verkündeten die Organisationen eine Kooperation, um eine gemeinsame, offene Sprache für die Interoperabilität aller für den Energieeinsatz relevanten vernetzten Anlagen und Geräte im Haus zu entwickeln. Das erfolgreiche Ergebnis dieser Kooperation stellten die beteiligten Organisationen zur European Sustainable Energy Week 2017 in Brüssel vor.
In einer praktischen Demonstration in den Räumen des Europäischen Komitees der Hausgerätehersteller (CECED) ist zu sehen, wie mehrere Haushaltsgeräte führender Hersteller wie BSH, Miele und Whirlpool über das Heimnetzwerk mit einem Energiemanager zusammenarbeiten. Praktische Anwendungen, die dank der Interoperabilität der Geräte die Energieeffizienz im Haus oder im Zusammenspiel mit einem Smart Grid optimieren sollen, stehen dabei im Mittelpunkt. Für die Kommunikation zwischen den verschiedenen Geräten und dem Energiemanager kommt die übergreifende, plattformneutrale Sprache SPINE zum Einsatz (Smart Premises Interoperable Neutral message Exchange), die gemeinsam von EEBUS und Energy@home für die Kommunikation zwischen vernetzten Geräten entwickelt wurde. SPINE basiert auf dem europäischen „Smart Appliances REFerence“ Modell (SAREF), das von der EU Kommission beauftragt und für die Interoperabilität vernetzter Geräte entwickelt wurde.
Energieeffizienz und Heimautomatisierung
Die Demonstration zeigt, wie sich unterschiedliche Kommunikationsstandards im Bereich der Energieeffizienz und der Heimautomatisierung in der Praxis harmonieren lassen und ist so ein wichtiger Schritt weg vom Denken in einzelnen Branchen – wie etwa Haushaltsgeräte auf der Einen und Elektromobilität, Photovoltaik oder Smart Grids auf der anderen Seite.
„Unsere Demonstration ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem wirklich vernetzten Heim“, sagt Marco Signa, der Direktor von Energy@home. „In der Vergangenheit mussten wir zu oft mit ansehen, wie sich sinnvolle und wichtige Technologien wegen zu kleinteiliger Standard-Ansätze nur langsam entwickelten. Die Verpflichtung einer gesamten Industrie auf gemeinsame Standards kann dagegen etwas bewegen. Die aktuelle Präsentation ist ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zum Heim der Zukunft, in dem unterschiedliche Technologien nahtlos zusammenarbeiten und so unser komplexes, modernes Leben einfacher und umweltfreundlicher gestalten.“
Auch auf der diesjährigen IFA Anfang September in Berlin wird die Vernetzung sowie die Energieeffizienz von Hausgeräten eine wichtige Rolle spielen. Bei der vorab stattfindenden Branchenveranstaltung gfu Insights & Trends am 11. Juli 2017 in Berlin wird EEBUS als übergreifende „Sprache für Energy Use Cases“ für Haugeräte, Smart Home-Systeme und andere vernetzte Anlagen im Haus in einem Vortrag vorgestellt.
Bildquelle: Miele