Einzeltest: Nivona NICR 821
Geburtstagsgeschenk
Im Jahr 2005 trat Nivona an, die Welt der Kaffeevollautomaten, die zu der Zeit im Wesentlichen zwischen schweizerischen und italienischen Marken aufgeteilt war, um eine deutsche Marke zu bereichern. Mit Erfolg! Zum 15jährigen Firmenjubiläum hat sich Nivona die NICR 821 geschenkt.
Die NICR (Nivona Cafe Romantica) 821 gehört zur 800er Baureihe von Nivona. Und die 800ter Baureihe wiederum ist, wenn man mal die Klasseneinteilung von PKWs heranzieht, so etwas wie die „Obere Mittelklasse“ des fränkischen Herstellers. Dass Nivona kein Modell der 1000er Top-Baureihe zur Jubiläumsmaschine erklärt, darf man durchaus als Statement verstehen, denn den Gründern, Peter Wildner, Thomas Meier und Hans Errmann, ging es von Anfang an darum, Qualität zu fairen Preisen zu bieten. Das darf man durchaus als ein sehr bodenständiges Ansinnen betrachten und deshalb ist eine bodenständige Maschine genau das, was die Marke am besten repräsentiert.
Dazu kommt, dass die größeren Baureihen von der Auslegung eher für kleine Firmen oder Großfamilien ausgelegt sind. Anlässlich des 15jährigen Jubiläums gewährt Nivona auf die Jubiläums NICR 821 eine um 15 Monate verlängerte Garantie. Wer seine neue Maschine online registriert, bekommt zusätzlich zu den üblichen 24 Monaten weitere 15, also insgesamt 39 Monate Garantie. (Ausstattung
Wie in der oberen Mittelklasse zu erwarten, kommt die NICR 821 mit einer umfangreichen Ausstattung. Dazu gehören etwa ein gut ablesbares Farbdisplay und die Bedienung über einen Drück/Drehschalter („Rotary“) und zwei Tasten, ein eingebauter Milchaufschäumer sowie zahlreiche Möglichkeiten, automatisch diverse Kaffee- und Milchkaffespezialitäten oder heiße Milch und heißes Wasser zuzubereiten. Die werksseitig programmierten Rezepte lassen sich hinsichtlich der Mengen von Kaffee/Milch/Wasser sowie Aroma-Intensität des Kaffees beeinflussen. Darüber hinaus kann man bis zu zehn eigene Rezepte anlegen. Auch die Konstruktion überzeugt und wartet mit vielen durchdachten Details auf. Das beginnt beim Bohnenbehälter, dessen Deckel mit einer Dichtung versehen ist, sodass das Aroma der Bohnen im Behälter besser bewahrt bleibt, geht über den Tassenwärmer auf dem vorderen Maschinendeckel, der sich nach Wunsch einschalten lässt, und reicht bis zur Brüheinheit, die hinter der rechten Gehäuseabdeckung zugänglich ist und sich bei Bedarf ganz leicht herausnehmen lässt, etwa, um sie zu reinigen. Der abnehmbare Wassertank kann mit einer Wasserfilterpatrone bestückt werden. Dann überwacht die Maschine den regelmäßig erforderlichen Wechsel der Filterpatrone genauso wie die Einhaltung der empfohlenen Entkalkungsintervalle. Der oder besser die Ausläufe – wie bei den meisten Maschinen gibt es jeweils zwei Ausläufe für Kaffee und Milch, damit man bei Bedarf auch zwei Getränke zugleich zubereiten kann – sind einem weiten Bereich höhenverstellbar. Die unterste Einstellung könnte für Espressotassen noch etwas niedriger ausfallen, dafür passen hohe Latte-Macchiato-Gläser problemlos drunter. Die Auslauf-Düsen lassen sich unter der abnehmbaren Abdeckung problemlos erreichen und reinigen.
Praxis
In der Praxis überzeugt zunächst die einfache Bedienung. Wer beim Lesen der vielen Features gedacht hat, die Bedienung sei schwierig, wird positiv überrascht. Die Nutzerführung ist wirklich gut gemacht und man kommt schnell und zielsicher an sein Wunschgetränk. Und auch, wenn man sich mit den weiteren Möglichkeiten der Getränkebereitung beschäftigt, ist die Bedienung intuitiv zu erfassen. Einzig, warum der Schalter zum Einschalten der Maschine versteckt unten an der linken Gehäuseseite angebracht ist, bleibt wohl ein Geheimnis der Designer. Die Aufheizzeit der Maschine ist kurz, die Kaffeezubereitung überdurchschnittlich leise. Das beginnt beim ruhig laufenden Kegelmahlwerk, geht über ein dezentes Säuseln bei der Kaffeebereitung – kein Vergleich zum lauten Klackern, Brummen und Zischen mach anderer Maschine – bis hin zu den Spül- und Reinigungsprozessen, die die Maschine, je nachdem, was von ihr gefordert wurde, durchläuft. Geschmacklich zaubert die Nivona NICR 821 für einen Vollautomaten standesgemäße Ergebnisse. Wer sich ein Bisschen Mühe bei der Auswahl der Kaffeebohnen gibt und mit den verschiedenen Einstellmöglichkeiten der Maschine experimentiert – Mahlgrad, Wassertemperatur, Aroma-Intensität und Kaffeemenge – kann hier echte Kaffeespezialitäten zaubern, die die Maschine zuverlässig reproduziert. Durch die programmierbaren Settings kann sogar jeder Nutzer ein eigenes Zubereitungsprofil hinterlegen. Wie bei den meisten Vollautomaten trickst die NICR 821 bei der Crema von Espresso ein Bisschen – erkennbar an der recht hellen Farbe – das ist bei diesen Maschinen jedoch Stand der Technik und geht völlig in Ordnung.
Fazit
Mit der NICR 821 macht Nivona sich und vor allem ihren Kunden ein wunderbares Geburtstagsgeschenk: Ein toller Kaffeevollautomat, hervorragend ausgestattet und technisch up to date, mit dem auch problemlos die Geburtstags-Kaffeerunde mit Kaffee- und Milchkaffeespezialitäten verwöhnen kann. Einzige das Geschenk an die Käufer, die verlängerte Garantie, wird wohl niemand in Anspruch nehmen wollen. Angesichts der gebotenen Qualität wird das auch kaum nötig sein. Trotzdem eine nette Geste.Kategorie: Kaffeevollautomat
Produkt: Nivona NICR 821
Preis: um 950 Euro
Kaffeevollautomat Oberklasse
Nivona NICR 821
Funktion: | 40% | |
Verarbeitung/Design: | 20% | |
Handhabung/Reinigung: | 20% | |
Ausstattung: | 20% |
Preis (in Euro): | um 950 Euro |
Hersteller: | Nivona, Nürnberg |
Internet: | www.nivona.com |
Telefon: | 0911 252663-90 |
Technische Daten: | |
Arbeitsdruck (in Bar): | 15 |
Inhalt Bohnenbehälter (in g): | 250 |
Volumen Wassertank (in l): | 1.8 |
max. Leistung (in W): | 1465 |
Kaffeeauslauf: | höhenverstellbar |
Maße (HxBxT in cm): | 33/24/48 |
Gewicht (in kg): | 11 |
Lieferumfang: | CLARIS-Frischwasserfilter, Reinigungstabletten, Milchschlauch, Portionierlöffel |
+ | viele Features / leise |
+/- | + einfach zu bedienen |
Klasse | Oberklasse |
Preis/Leistung | sehr gut |