Einzeltest: Rommelsbacher VAC 385
Vakuumierer Rommelsbacher VAC 385
Mit einem Vakuumierer wie dem Rommelsbacher VAC 385 lassen sich Lebensmittel mit geringem Aufwand lange frisch halten. Und auch für das Sous-Vide-Garen empfiehlt sich das vielseitige Gerät.
Die privaten Haushalte sind in Deutschland für den größten Teil der Lebensmittelverschwendung verantwortlich. Vergessene, zu viel gekaufte oder schlicht falsch gelagerte Lebensmittel verderben, trocknen ein, verlieren an Frische und Geschmack und werden schließlich „entsorgt“. Dabei lassen sich die meisten Lebensmittel auch im privaten Haushalt bei richtiger Lagerung leicht länger haltbar machen.
Luftentzug
Kommen Lebensmittel mit Luft in Kontakt, so trocknen sie ein, Bakterien und Pilzsporen können darauf gelangen und ihrem Stoffwechsel frönen. Die Lebensmittel verlieren an Frische und Geschmack und verderben recht schnell. Eine geeignete Methode zur Haltbarmachung ist, sie unter Ausschluss von Luft (und damit Sauerstoff) in Folienbeutel einzuschweißen. So wird das Wachstum von Keimen unterdrückt und sie behalten ihr volles Aroma.
Sous Vide
In der professionellen Gastronomie wird zum kontrollierten Garen oft auf das Sous-Vide-Verfahren gesetzt. Mit erschwinglichen Geräten hält dieses auch vermehrt Einzug in der heimischen Küche. „Sous-Vide“ kommt aus dem französischen und bedeutet „Unter Vakuum“. Bei dieser Garmethode wird das Gargut „vakuumiert“, sprich in einem dafür geeigneten Kunststoffbeutel möglichst ohne zusätzlichen Lufteinschluss eingeschweißt, und dann im Wasserbad bei genau geregelter Temperatur gegart. Diese Methode bietet zwei große Vorteile. Durch das Vakuumieren wird sichergestellt, dass die Lebensmittel während des Garprozesses weder Flüssigkeit noch Aromen verlieren. Die exakt einstellbare Temperatur sorgt für reproduzierbare Ergebnisse. Prinzipiell eignet sich die Sous-Vide-Methode für alle Arten von zu garenden Lebensmitteln, also beispielsweise für bissfestes Gemüse oder zarten Fisch. Ihre Hauptanwendung findet sie bei Fleisch, insbesondere bei solchem, das nicht komplett durchgegart werden soll. Es wird im Sous-Vide-Verfahren auf die gewünschte Kerntemperatur gebracht und anschließend ganz kurz heiß angebraten, um die nötigen Röstaromen hinzuzufügen. Der Nachteil des Sous-Vide-Verfahrens ist die benötigte Zeit. Bei dickeren Stücken kann der Vorgang schnell mehrere Stunden in Anspruch nehmen, damit eignet sich das Verfahren nicht, um „mal eben auf die Schnelle“ etwas zuzubereiten.
Vakuumierer
Vakuumierer für die Küche arbeiten nach einem einfachen Prinzip: Eine Pumpe entzieht dem Beutel die Luft, anschließend wird der Beutel mit einem Heizdraht zugeschweißt und damit dicht versiegelt. Einige Vakuumierer wie der Rommelsbacher VAC 385 bieten zudem die Möglichkeit, mittels eines Schlauches die Luft aus speziellen Vakuum-Aufbewahrungsdosen weitestgehend zu evakuieren. Rommelsbacher bietet diese Dosen in unterschiedlichen Größen im Zubehörprogramm. Ebenfalls erhältlich sind Universaldeckel für andere Gefäße, und sogar einen Vakuum-Flaschenverschluss gibt es. Mit diesem kann z.B. das Oxidieren von Wein in einer geöffneten Flasche unterbunden werden. Durch die Wiederverwendbarkeit der Vakuumdosen ist dies eine besonders nachhaltige Methode der Konservierung. Und auch die Rommelsbacher Vakuumbeutel mit geriffelter Oberfläche können mehrfach verwendet werden, die Reinigung kann per Hand oder einfach in der Spülmaschine erfolgen.
Rommelsbacher VAC 385
Der VAC 385 ist einer der wenigen Vakuumierer, die auch für den Dauerbetrieb geeignet sind. So empfiehlt er sich auch, wenn mal größere Mengen haltbar gemacht werden sollen, oder für den semiprofessionellen Einsatz. Er arbeitet nach dem üblichen Prinzip. Der Vakuumbeutel wird von vorne mit der Öffnung bis zum Vakuumfach angesetzt. Nach Schließen und Einrasten des Deckels wird der Pumpvorgang gestartet, nach dessen Beendigung der Beutel per Knopfdruck verschweißt. Im Inneren bietet er zudem ein Fach für Folienrollen mit integrierter Schneidfunktion. So kann von der Rolle ein Stück der gewünschten Länge abgerollt und sauber abgeschnitten werden. Dann wird das Stück an einem Ende verschweißt, um einen Beutel der benötigten Größe zu erhalten. Zudem gibt es im Deckel des Geräts ein Staufach für den Schlauch zum Vakuumieren von Dosen. Dieser wird bei Bedarf einfach oben am Vakuumierer und im Deckel der Dose eingesteckt.
Bedienung
Im Deckel des VAC 385 befinden sich für die Bedienung fünf Tasten. Links wird eingestellt, ob es sich um trockene oder feuchte Lebensmittel handelt. Mit der daneben liegenden Automatik-/Stopp-Taste wird das automatische Absaugen der Luft gestartet und bei Bedarf wieder gestoppt. Anschließend wird der Beutel automatisch versiegelt. Ein Druck auf die mittige Versiegelungstaste startet das manuelle Zuschweißen des Beutels. Die vierte Taste betätigt das manuelle Vakuumieren. Solange sie gedrückt bleibt, saugt die Pumpe Luft aus dem Beutel. Die fünfte Taste rechts schließlich aktiviert das Vakuumieren in Dosen per Schlauch. Die jeweilige Aktion wird per LED angezeigt. Zur einfachen Reinigung kann das Vakuumfach aus dem Gerät entnommen werden. Alles andere kann bei Bedarf mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Im Normalfall bleibt das Gerät bei Betrieb ohnehin sauber, da es nicht direkt mit den Lebensmitteln in Kontakt kommt.
In der Praxis
Trockene Lebensmittel zu vakuumieren ist für den Rommelsbacher keine Herausforderung. Dies geschieht nach Druck auf die Automatiktaste in wenigen Augenblicken. Der Beutel wird dabei durch den fest einrastenden Deckel sicher gehalten und verrutscht nicht. Die beim Versiegeln entstehende Schweißnaht ist breit und hält zuverlässig dicht. Höher sind die Herausforderungen bei Flüssigkeit im Beutel. Manche Vakuumierer kommen dabei an ihre Grenzen, saugen Flüssigkeit bis in die Vakuumkammer und schaffen es hinterher nicht, die Naht dicht zu verschweißen. Wir machten beim VAC 385 die Probe aufs Exempel und füllen den Beutel mit einem Rinderbraten und viel Sauerbratenbeize. Beim Anlegen des Beutels ist darauf zu achten, dass er glatt und ohne Falten auf dem Heizdraht liegt. Nach Druck auf die Automatiktaste saugt der Rommelsbacher genau so lange, bis sich keine Luft mehr im Beutel befindet und die Flüssigkeit gerade anfängt, Richtung Vakuumkammer hochzukriechen. Dann startet die Versiegelung und der Beutel ist augenscheinlich dicht. Und selbst nach einer Woche Ziehen im Kühlschrank ist kein Tropfen der Flüssigkeit aus der Naht ausgetreten. Perfekt!
Fazit
Ein Vakuumierer der Spitzenklasse: Der Rommelsbacher VAC 385 erledigt seinen Job selbst bei feuchten Lebensmitteln schnell, sicher und zuverlässig. Lobenswert ist zudem die Möglichkeit, wiederverwendbare Vakuumdosen zu nutzen. Ein durchdachtes, uneingeschränkt empfehlenswertes Gerät für mehr Nachhaltigkeit in der Küche.Kategorie: Vakuumierer
Produkt: Rommelsbacher VAC 385
Preis: um 150 Euro
Vakuumierer Spitzenklasse
Rommelsbacher VAC 385
Funktion | 40% | |
Handhabung/Reinigung | 40% | |
Verarbeitung/Design | 20% |
Vertrieb: | Rommelsbacher, Dinkelsbühl |
Internet | www.rommelsbacher.de |
Telefon | 09851 57585732 |
Technische Daten | |
Leistung | 120 W |
Maße: | 40 x 17 x 10 cm |
Gewicht | 2,1 kg |
Pumpenleistung: | 12 l/min |
Unterdruck: | bis -0,8 bar |
Folienbreite | 30 cm |
Lieferumfang | 10 Folienbeutel, Folienrolle, Schlauch für Vakuumbehälter |
+ | zuverlässiges Verschweißen auch bei Flüssigkeiten / komfortable Einhandbedienung |
+/- | + Anschluss für Vakuumbehälter |
Klasse | Spitzenklasse |
Preis/Leistung | sehr gut |