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Energieeffizienzlabel für Heizanlagen: Energieverbrauch senken und Umwelt schonen
Heizungsanlagen sind in Deutschland im Durchschnitt rund 17 Jahre alt, mehr als ein Drittel sind sogar seit über 20 Jahren in Betrieb. „Bedenkt man, dass knapp 70 Prozent des Energieverbrauchs im privaten Haushalt auf die Raumwärme entfallen, ist das jährliche Energie-Einsparpotential gerade bei älteren Heizkesseln entsprechend hoch“, erklärt Hans-Jürgen Nowak von der Initiative „Wärme+“.
Um Verbraucher für die Effizienz der eigenen Heizung zu sensibilisieren, wurde am 1. Januar 2016 ein Energieeffizienzlabel für alte Heizanlagen eingeführt. Das neue Label soll den Bewohnern verdeutlichen, wie effizient ihre aktuelle Heizung ist und unmittelbar zeigen, ob unnötige Kosten und CO2-Emissionen durch einen Energiefresser im Heizungskeller entstehen.
Nur Pflicht für ältere Anlagen
Die neue Energielabel-Pflicht ist zunächst freiwillig und gilt für Anlagen mit einer Leistung bis zu 400 kW und die älter als 15 Jahre sind. „Eigentümer können jedoch beruhigt sein, denn sie müssen nicht selbst in Aktion treten und es kommen auch keine Kosten auf sie zu“, so Nowak. Das Etikett wird von Fachleuten wie Heizungs- installateuren, Schornsteinfegern oder auch Energieberatern kostenlos angebracht. Ab 2017 ist das Label dann verpflichtend und wird vom Schornsteinfeger im Rahmen der Feuerstättenschau vergeben.
Wie bei den bekannten Energielabeln für Kühlschränke oder Fernseher, werden auf dem neuen Etikett die Effizienzklassen mit einer Farbskala dargestellt. Die Klassen für alte Heizkessel reichen dabei von A++ für besonders sparsame Anlagen bis zu Klasse E für große Energiefresser. Bei der Labelausstellung durch einen Fachmann werden Verbraucher gleichzeitig über Einsparmöglichkeiten, weitere Serviceangebote wie etwa dem Heizungscheck sowie auf Förderprogramme für moderne Heiztechniken aufgeklärt. Ein Austausch kann sich lohnen: Je nach Alter und Zustand der bestehenden Anlage lässt sich der Energieverbrauch mit einer neuen Heizung um bis zu 20 Prozent senken. Auch bei Neugeräten gibt das Energielabel, das im September 2015 für neue Heizungen eingeführt wurde, Aufschluss über die Effizienz.
Umweltschonende Alternative
Ein direkter Vergleich zwischen altem Heizkessel und moderner Heiztechnik wird damit möglich. Wer sich für einen Austausch entscheidet findet in der Wärmepumpentechnologie eine effiziente und umweltschonende Alternative. Wärmepumpen erreichen mühelos die besten Klassen A+ und A++, denn sie nutzen größtenteils die kostenlose Umweltenergie zur Wärmeerzeugung. Das spart nicht nur Kosten, sondern schont auch die Umwelt, denn Wärmepumpen arbeiten emissionsfrei und können bei Nutzung von Öko-Strom zu 100 Prozent aus regenerativen Energien betrieben werden. Der Platzbedarf für die Heizung im Innenbereich ist nicht größer als für einen konventionellen Heizkessel, der Raumbedarf für Tanks sowie der Schornstein entfallen dabei.
Modernisierer werden bei der Finanzierung einer modernen Heiztechnik von Bund, Ländern, Gemeinden und anderen Anbietern mit zahlreichen Förderprogrammen unterstützt. Einen Überblick über die verschiedenen Zuschussmöglichkeiten bietet die Initiative „Wärme+“ mit ihrer Förderdatenbank unter www.waerme-plus.de, die regelmäßig auf den neusten Stand gebracht wird.
Bildquelle: ZVSHK