Marke:
Gesundes Raumklima und Energie sparen: So lüften Sie richtig
Die richtige Wohnungslüftung sorgt für gesundes Raumklima und hilft beim Energiesparen.
Die Initiative Wärme+ rät, folgende Tipps zu beherzigen:
Querlüften statt dauerhaft kippen
Durchgängiges Lüften über gekippte Fenster ist ineffizient: Es bringt wenig Luftaustausch und es geht viel Wärme verloren. Zudem kühlt das Mauerwerk in Fensternähe aus, wodurch Luftfeuchtigkeit kondensieren und es zu Schimmelpilzbefall kommen kann. Am besten ist regelmäßiges Stoßlüften. Dafür werden nach Möglichkeit gegenüberliegende Fenster komplett geöffnet – also quergelüftet. Die Dauer dieses Stoßlüftens hängt von der Jahreszeit ab. Faustregel: Je wärmer es draußen ist, desto länger muss man lüften, um die Luft in den Wohnräumen komplett auszutauschen. Im Winter sollten es drei- bis viermal am Tag mindestens fünf Minuten sein, in den warmen Monaten bis zu dreißig Minuten. Läuft bereits die Heizung, sollten die Heizkörper während des Lüftens immer heruntergeregelt werden.
Lüften an die Haushaltssituation anpassen
Die erforderliche Dauer und Häufigkeit des Lüftens hängt auch von der Wohnungsnutzung ab. Je mehr Personen im Haushalt leben, desto häufiger sollte auch gelüftet werden. Denn jeder Bewohner gibt durchschnittlich etwa zwei bis drei Liter Wasser an die Raumluft ab – zum Beispiel durch Atmen, Duschen, Wäsche waschen, Kochen und Hausarbeit. In Küche und Bad, wo viel Feuchtigkeit entsteht, ist lüften häufiger erforderlich als im Wohn- oder Schlafzimmer. Wer Wäsche in der Wohnung trocknet, sollte ebenfalls häufiger lüften, um die Verdunstungsfeuchte abzuleiten.
Auf Luftfeuchtigkeit achten
Optimalerweise herrscht in Wohnräumen eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent. Verlässlich messen lässt sich das mit einem Hygrometer. Die Luftfeuchtigkeit hängt auch von der Raumtemperatur ab: Kalte Luft kann Feuchtigkeit nicht so gut aufnehmen, so dass sich schneller Kondenswasser an den Fenstern und Außenwänden bildet. Warme Luft hingegen nimmt die Feuchtigkeit besser auf und transportiert sie dann beim Stoßlüften ins Freie. Es ist daher ratsam, die Wohnräume gleichmäßig zu beheizen und darauf zu achten, dass sie nicht unter 16°C abkühlen.
Sonderfall Keller
Naturgemäß sind die Außenwände von Kellerräumen relativ kalt. Ein Lüften des Kellers im Sommer bringt warme Luft in die Räume und an den vergleichsweise kühlen Wänden kann sich Feuchtigkeit niederschlagen. Das begünstigt das Entstehen von Schimmelpilzen. Kellerräume sollten im Sommer also vorzugsweise in den kühlen frühen Morgen- oder späten Abendstunden gelüftet werden, am besten nicht öfter als einmal täglich. Natürlich ist auch im Winter eine Lüftung der Kellerräume sinnvoll, diese kann dann mehrmals und zu jeder Tageszeit erfolgen. Generell sollten auch im Keller die Fenster nicht dauerhaft gekippt sein.
Wohnungslüftung zum Nachrüsten
Wenn die Bewohner tagsüber längere Zeit nicht zu Hause sind oder nachts schlafen, ist es kaum möglich, den nötigen Luftaustausch über reine Fensterlüftung zu gewährleisten. Für ein gesundes Raumklima empfiehlt die Initiative Wärme+, den Einsatz einer Wohnungslüftungsanlage, die ganz automatisch für die benötigte Frischluftzufuhr sorgt. „Für die einfache Nachrüstung in einzelnen Räumen eignen sich dezentrale Geräte“, erklärt Michael Conradi von WÄRME+. „Zur Installation genügen eine freie Außenwand zur Direktmontage und ein Stromanschluss für den Ventilator. Die Verlegung zusätzlicher Luftkanäle im Raum ist nicht nötig.“ Spezielle Bauformen finden sogar Platz in abgehängten Decken oder in Küchenzeilen. Ein weiterer Vorteil für Allergiker und Anwohner von stark befahrenen Straßen: Die Geräte reduzieren die Pollen-, Schadstoff- und Lärmbelastung, ohne dass die Fenster zum Lüften geöffnet werden müssen. Besonders effizient sind Geräte mit Wärmerückgewinnung. Sie können einen Großteil der Wärme aus der Abluft zurückgewinnen und wieder ins Gebäude führen. Damit lassen sich die Heizkosten spürbar senken.
Bildquelle: Wärme+/Vaillant