Kategorie: Grill

Einzeltest: Skotti Grill


Der Überall-Grill

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Vor ein paar Jahren machte eine kleine Firma aus der Düsseldorfer Gegend mit einem völlig neuartigen Grill von sich reden. Der Skotti Grill war erfunden, der erste wirklich mobile Überall-Gasgrill mit Anspruch auf vollwertige Grillleistung. Mittlerweile ist das System Skotti zu einer reichhaltigen Produktfamilie angewachsen - ein guter Grund, uns den Skotti nochmals anzusehen.

Wie viele geniale Produkte entstand der Skotti Grill aus Eigenbedarf. Die "Mission Skotti" - Namensgeber war ein Hund vom damaligen Bauernhof - wurde, wie es sich gehört, am Wohnzimmertisch geboren und zunächst im Kuhstall umgesetzt. Das hört sich nicht nur nach Überzeugungstäter an, das war genau so. Die Idee war einfach wie genial: Grillen überall, aber bitteschön nachhaltig, ohne Wegwerfschalen, ohne Spuren zu hinterlassen. Natürlich nicht als Notbehelf, sondern als vollwertig zu benutzender Grill, wie der Grillfreund ihn haben will.   

Das Skotti-Prinzip


Der Skotti ist schnell erklärt: Er lässt sich in einer Minute zerlegen bzw. aufbauen.

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Zerlegt hat er das Format eines Notebooks, er wiegt gut drei Kilo und er kommt in einer praktischen Tasche aus einer dünnen LKW-Plane mit Klettverschluss, die ihn (auch benutzt und dreckig) sauber aufnimmt. Die Tasche ist nebenbei das einzige Plastikteil (Versandverpackung eingeschlossen) am Skotti - der Praxis geschuldet. Und dabei wirklich praktisch, weil sie nicht nur die Transportfunktion übernimmt, sondern auch dem aufgebauten Skotti Grill als Unterlage für empfindliche Flächen dient und auch genau so groß ist, dass man den aufgebauten Grill damit packen und tragen kann. Der Grill selbst besteht aus Edelstahl, und zwar aus über einem Millimeter dicken und präzise abgekanteten und gelaserten Einzelteilen, der Grillrost ist sogar drei Millimeter dick, damit er auch ein wenig Hitze speichern kann. Alles ist perfekt verarbeitet und perfekt durchdacht - ein Grill für die Ewigkeit, wirklich unkaputtbar. Er passt zerlegt in jede Spülmaschine und ist auch sonst prima zu reinigen, weil man überall hinkommt. Aufgebaut hat er eine Grillfläche im DIN A4 Format, also genug, um unterwegs auch einige hungrige Mägen zu füllen. Und er hat jede Menge Dampf, wozu wir sogleich kommen werden.

Aber zuerst: Für wen ist der Skotti Grill? Für Outdoor-Griller, die viel unterwegs sind und immer einen Grill dabei haben wollen. Sei es beim Wandern, auf einer Fahrradtour, im Urlaub, beim Angeln oder um spontan am Wochenende mit Freunden draußen zu sein. Aber auch für Gelegenheitsgriller, die vielleicht nur einen kleinen Balkon haben und da nicht das ganze Jahr einen Grill stehen haben wollen. Der Skotti ist nach dem Grillen flugs weggepackt und steht auch nicht über den Winter im Keller herum. Mit seinem Format Notebooktasche nimmt er weniger Platz weg als ein Nudeltopf.  

Variable Brennstoffe


Der Skotti brennt mit allem, was brennt. Echte Outdoor-Begeisterte werden ihn mit gesammeltem Feuerholz betreiben, spätestens nach dem Abendessen macht er sich nämlich auch prima als Feuerschale. Ebenso können Freunde des Aromas ihn mit Holzkohle betreiben - kein Problem, das steckt die Edelstahlkonstruktion locker weg. Am Praktischsten ist vielleicht die Benutzung als Gasgrill mit dem im Lieferumfang befindlichen Gasbrenner. Dieser sitzt längs mittig im Grill und ist auf einer Länge von 27,5 Zentimetern gelocht, darüber gibt es wie bei jedem Gasgrill ein dachförmiges Blech zur Hitzeverteilung und als Tropfschutz für den Brenner. Standardmäßig betreibt man den Skotti mit handelsüblichen Schraubkartuschen, die typischerweise mit Butan/Propan gefüllt sind. Für eisenharte Wintergriller und Bergsteiger gibt es im Skotti-Shop auch Kartuschen mit Wintergas, das durch größere Anteile von Propan oder Isobutan zündfähiger ist. Zusätzlich zu dieser mobilen Variante lässt sich der Skotti jedoch auch mit Standard-Propanflaschen befeuern, wie sie im Wohnmobil oder an einem stationären Gasgrill zu finden sind - zu haben in jedem Baumarkt. Wem die fünf oder elf Kilo Nutzlast der Baumarkt-Flaschen zu viel sind, kann auch befüllbare Gasflaschen verwenden, die in handlichen Größen von einem oder zwei Kilo erhältlich sind. Das wichtige dabei: Egal, welches Gas zur Hand ist, es muss der richtige Druckminderer verwendet werden, der den Druck der Gaskartuschen liefert. Die bei stationären Grills und im Haushalt üblichen Druckminderer für 30 oder 50 Millibar sind NICHT geeignet. Den richtigen Druckminderer gibt es im Skotti-Shop genauso wie Adapter und Schläuche, um die Anschlüsse von 3/8", 21,80 × 1/14" oder 7/16" miteinander zu verheiraten, sogar in praktischen Sets mit Schnellkupplungen für unterwegs.  

Anwendungsvielfalt


Die Feuerschale hatten wir bereits erwähnt, und sonst ist der Skotti "nur" zum Grillen? Mitnichten, denn es gibt eine umfangreicher Zubehörpalette, die den Skotti zum Universalisten bis hin zur Outdoor-Küche macht. Mit den Spießen PIKES lässt sich Schaschlik, Adana, Gemüse und einfach alles spießen. Das Geniale daran: Die PIKES haben spezielle Nuten mit denen sie sich in zwei Winkeln über den Skotti hängen lassen - der Mangal-Grill lässt grüßen. Wer statt des Grillrosts eine Feuerplatte bevorzugt, findet die PLANCHA im Sortiment. Diese macht die Grillfläche zur Hälfte zur Plancha, so dass Gemüse oder kleinteiliges Grillgut perfekt gelingen. Das universellste Zubehörteil ist der CAP, wohinter sich ein Deckel verbirgt. Doch Skotti wäre nicht Skotti, wenn das ein einfacher Deckel wäre. Der CAP ist natürlich zerlegbar und passt mit in die "Notebooktasche", er lässt sich natürlich auch teilweise aufbauen, so dass wir wahlweise einen Windschutz bekommen oder einen Pizzaofen/Backofen zum Backen! Und durchdacht ist bei Skotti jedes Detail: Mit Nuten in zwei Winkeln lässt sich der Deckel auch halboffen in zwei Stellungen anbringen, so dass die gewünschte Garleistung ein Kinderspiel ist. Und durchdacht ist bis zum Ende durchdacht: Nicht nur die Grillfläche passt hervorragend zum Standardmaß der Gastroschalen, auch auf dem Deckel lässt sich passgenau eine Gastroschale GN 1/4 als Warmhalteplatte unterbringen. Noch zum Thema Backofen passt der Einsatz SMAK, der anstelle des Tropfschutzes über den Gasbrenner gehängt werden kann. Damit lässt sich nicht nur smoken, der SMAK fungiert auch als Trennplatte für indirekte Hitze im Backofen. Immer noch nicht genug? Passend zum Deckel CAP und zur Plancha gibt es eine Grillzange, die aus Holzgriffen besteht, die in einem bildschön gefrästen Aluteil zur Zange gemacht werden. Das Teil fungiert gleichzeitig - dank passender Öffnungen - als hitzefester Griff für den Deckel, und mit dem FLIP genannten Edelstahlteil wird es zum Pfannenwender - wieder mal voll durchdacht. Schließlich gibt es noch Zubehör, das eigentlich in keinem Haushalt fehlen darf: die in zwei Größen (1 und 2,5 Liter) kommenden Dosen BOKS, die ebenso in unzerstörbaren Edelstahl gemacht sind wie der Skotti, aber auch wasserdicht als Transportbehälter dienen. Und zum Kochen sind sie auch geeignet, inklusive der Deckel. So wird Outdoor-Fondue nicht nur denkbar, sondern rückt genauso in Reichweite wie Spaghetti Bolognese oder ein mal eben gebackenes Brot im Urlaub.

Praxis


Eins vorweg: Das Ding funktioniert prächtig. Mit dem Skotti Grill haben wir hervorragende Ergebnisse erzielt, die sich vor keinem stationären Gasgrill verstecken müssen. Aus der Verkostermannschaft verlautete "das beste Steak, das ich je gegessen habe" und ähnliches Lob. Damit ist aus unserer Sicht der gewichtigste Vorteil bereits genannt: der Skotti grillt super. Dazu ist er tatsächlich in Nullkommanix aufgebaut, als Grilltisch tut´s auch eine Kiste Bier. Das ist kein Zufall, denn auch das ist durchdacht, wie alles andere am Skotti. Als neutral bewerten wir die doch ein wenig ungleichmäßige Hitzeverteilung. Wie bei fast jedem Gasgrill haben wir auf der Einlassseite etwas mehr Hitze im Rost als am Ende des Brenners - ganz klar, denn der Druck fällt mit laufender Länge ab. Das ist nicht nur ein Nachteil, sondern man kann es nutzen zum Angrillen bis zum Warmhalten. Zwei Dinge bewerten wir als nachteilig, nämlich zum einen die gewöhnungsbedürftige Dosierung der Wärmeleistung mit dem kleinen, unbeschrifteten Einstellventil. Daran gewöhnt man sich wie gesagt. Vielleicht auch daran, dass man die Flamme kaum optisch kontrollieren kann, es sei denn, man versengt sich gerne die Haare beim Hineingucken durchs kleine Anzündloch. Der zweite Nachteil ist konstruktionsbedingt, der Skotti ist aus Einzelteilen zusammengesteckt und hat keine ordentliche Auffangwanne. Das Resultat ist, dass Fettflüssigkeit munter auf die Unterlage tropft. Das stört allerdings wenig, denn dazu kann man ja die Transporttasche als Unterlage benutzen. Der Skotti steht hoch genug, dass es keine Hitzeprobleme gibt. Das ist dann auch alles, was wir zu meckern haben, insgesamt sind wir voll des Lobes, das Ding ist einfach nur klasse.

Fazit

Der Skotti Grill ist praktisch und bis ins kleinste Detail durchdacht. Dazu überzeugt die Qualität mit dem ganzen bildschön verarbeiteten Edelstahl. Der Skotti ist einfach prima gemacht und jedes Einzelteil gibt es auch als Ersatzteil im Fall des Falles, so dass auch für die Nachhaltigkeit gesorgt ist. Dies alles macht den Skotti Grill praktisch, unzerstörbar, nachhaltig, universell und unabhängig. Perfekt nicht nur für Outdoorbegeisterte.

Kategorie: Grill

Produkt: Skotti Grill

Preis: um 160 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


3/2022
5.0 von 5 Sternen

Grill Einsteigerklasse
Skotti Grill

Bewertung 
Funktion: 40%

Handhabung/Reinigung: 40%

Verarbeitung/Design: 20%

Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 160 Euro 
Vertrieb: Vennskap, Meerbusch 
Telefon: 02150 7076910 
Internet: www.skotti-grill.eu 
Technische Daten:
Verwendungsart: privat, im Freien 
Brennnstoff: EN 417 Schraubkartusche, Holzkohle, Holz 
Anzahl Brenner:
Nennwärmeleistung: 2.5 kW 
Maße (BxTxH): 34 x 22 x 18 cm 
Grillfläche: 280 x 190 mm 
Gewicht 3.3 Kg 
+ Hervorragende Materialqualität / Klein und leicht tragbar / Variable Brennstoffe / Durchdachtes System 
- Nein 
Klasse: Einstiegsklasse 
Preis/Leistung: sehr gut 
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Elmar Michels
Autor Elmar Michels
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Datum 15.03.2022, 14:09 Uhr
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